Boomer Karl Schlögel: Ukraine, über alles, über alles.

Ukraine, über alles, über alles.

Foto Von Heike Huslage-Koch

So zumindest nach Karl Schlögel, einem verbitterten Boomer und ehemaligem Hochschullehrer an drittklassigen Hochschulen, der im Spiegel schwadroniert:

Der Osteuropa-Historiker Karl Schlögel fordert von Deutschland eine grundsätzliche Korrektur seiner Russland-Politik und warnt vor Blauäugigkeit gegenüber den weiteren Zielen von Präsident Wladimir Putin. »Russland ist der Feind«, sagt Schlögel, einer der profiliertesten Kenner Russlands.

Ich glaube nicht, dass Russland unser Feind ist, noch glaube ich, dass die USA unser Freund ist.

Der Osteuropa-Historiker Karl Schlögel fordert von Deutschland eine grundsätzliche Korrektur seiner Russland-Politik und warnt vor Blauäugigkeit gegenüber den weiteren Zielen von Präsident Wladimir Putin. »Russland ist der Feind«, sagt Schlögel, einer der profiliertesten Kenner Russlands. Der 76 Jahre alte Historiker, der in Konstanz und Frankfurt (Oder) Professor war, wird am Montag in Düsseldorf mit dem renommierten Gerda Henkel Preis ausgezeichnet.

Ich habe keine Ahnung, was das für ein Preis ist und es interessiert mich nicht. Im Endstadium der BRD erscheint es aber, als würde ein Apparatschik, einem anderen einen Orden anheften, so wie in den letzten Tagen der DDR.

Aber in Deutschland sei der Ernst der Lage und der Zeitenwende noch gar nicht ins öffentliche Bewusstsein gekommen. »Sondern man glaubt immer noch, man könnte dieser Auseinandersetzung irgendwie entgehen. Am besten dadurch, dass die Ukraine Ruhe gibt, uns in Ruhe lässt und Frieden macht. Das wäre die Preisgabe der Ukraine, die im Augenblick ja nicht nur sich selbst verteidigt.«

In der Ukraine, einem der korruptesten Länder der Welt, gibt es Verteilungskämpfe um die Milliarden, die vom Westen in die Ukraine gepumpt werden. Die Wirtschaft boomt, und es wird gebaut, als ob es kein Morgen gibt. Arbeitslosigkeit gibt es nicht mehr. Die Leute haben einen Job, sind an der Front oder leben von deutscher Sozialhilfe. An der Front kämpfen ein paar ukrainische Spinner, die Bürger der Ostukraine fühlen sich als Russen. Deshalb gab es auch immer die extremen Wahlergebnisse:

Woher ich das weiß? Weil ich die Ukraine besucht habe und mit den Leuten gesprochen habe! Die russischsprachige Bevölkerung darf nicht mal mehr russisch in der Öffentlichkeit sprechen. Karl Schlögel scheint dies gut zu finden. Putin schützt diese Bevölkerung und russische Interessen, während Onkel Stoltenberg in Brüssel in seinem norwegischen Englisch Singsang schwadroniert “We [NATO] have an open door policy…”. Als könnte Putin Raketen so Nahe an Moskau akzeptieren. Man stelle sich mal vor, Chruschtschow hätte mit fettem russischen Akzent während der Kubakrise schwadroniert, “We [der Warschauer Packt] have an open door policy…” und felsenfest darauf bestanden auf Kuba Atomraketen zu stationieren.

Was Boomer Karl Schlögel da schwadroniert, ist reiner Staatzismus. Staat Staat über alles. Erst letztens hat ein anderer “Experte”, ich glaube, es war auch im Spiegel, schwadroniert, wie schlimm es wäre, wenn einige Leute behaupten, man könne einfach ein Landstück abtrennen. Es ging wohl um das Free State Projekt in Honduras. Dieser Experte würde schockiert sein zu hören, dass es dafür sogar ein eigenes Wort gibt. Sezession.

Apropos Sezession.

Der oberste Sowjet der UdSSR entschied 1954 aus Anlass des 300. Jahrestages der Vereinigung von Russland und der Ukraine, die russische Halbinsel Krim der Ukraine zum Geschenk zu machen. Die Mehrheit der Krimbewohner – ethnische Russen – versuchte mehrfach, diese Entscheidung rückgängig zu machen. Quelle.

Was Boomer und “Experte” Karl Schlögel und verschweigt, die Krim wollte nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion gar nicht zu Ukraine gehören und hat sich sofort für unabhängig erklärt. Wofür es keine deutsche Wikiseite gibt, ist die Krimrepublik, 1992-1995:

Republik Krim (1992–1995)

Im Jahr 1992 wurde die ASSR in der neu unabhängigen Ukraine zur Republik Krim umbenannt, wobei der autonome Status der Krim beibehalten wurde. Der Oberste Rat der Krim bekräftigte die “Souveränität” der Halbinsel als Teil der Ukraine. Basierend auf dem Beschluss der Werchowna Rada der Krim vom 26. Februar 1992 wurde die Krim-ASSR in Republik Krim umbenannt.

Das Krim-Parlament proklamierte am 5. Mai 1992 die Selbstverwaltung und verabschiedete am selben Tag die erste Krim-Verfassung zusammen mit einer Erklärung der bedingten Unabhängigkeit. Am nächsten Tag, dem 6. Mai, fügte dasselbe Parlament einen neuen Satz in diese Verfassung ein, der erklärte, dass die Krim Teil der Ukraine sei.

Ein Referendum zur Bestätigung dieser Entscheidung wurde aufgrund des Widerstands der Kiewer Regierung erst 1994 abgehalten. Am 17. Dezember 1992 wurde das Amt des ukrainischen Präsidentenvertreters auf der Krim geschaffen, was einen Monat später zu einer Welle von Protesten führte.

1993 stimmte das Krim-Parlament für die Einführung eines Präsidenten, was die Kiewer Regierung als verfassungswidrig bezeichnete. 1994 wurde der prorussische und oppositionelle Jurij Meschkow zum Präsidenten gewählt. Die prorussischen Parteien gewannen auch die Parlamentswahl in diesem Jahr. Meschkow entfremdete sich jedoch schnell vom Parlament, indem er starke präsidiale Befugnisse geltend machte.

Am 8. September stufte das Krim-Parlament die Befugnisse des Präsidenten vom Staatsoberhaupt zum bloßen Leiter der Exekutive herab. Meschkow reagierte darauf, indem er vier Tage später das Parlament auflöste und seine Kontrolle über die Krim verkündete. Es gab mehrere, meist symbolische Versuche, engere Beziehungen zu Russland herzustellen, einschließlich einer neuen Flagge, die der russischen Trikolore ähnelte, und der Umstellung der Krim-Zeit auf die russische statt der ukrainischen Zeit.

Während dieser gesamten Zeit behielt die Stadt Sewastopol ihren Sonderstatus innerhalb der Ukraine bei.

 

Siehe auch: Die Unabhängigkeit der Krim. Annexion oder Sezession?
Benedikt Behlert IFHV Working Paper, Vol. 5, No. 2

Es gibt da eine interessante Dissertation dazu:

RECHTSETHISCHE RECHTFERTIGUNG DER SEZESSION VON STAATEN
Gabriele Dördelmann DISSERTATION zur Erlangung des Grads einer Doktorin der Rechtswissenschaft (Dr. iur.)
der Universität Erfurt, Staatswissenschaftliche Fakultät 2002

Nicht jeder kann ein so brillanter Führer sein wie Hans-Adam von Liechtenstein, der seinen Untertanten eine Sezession zugesteht:

Eines der im Ausland bekannteren Elemente der liechtensteinischen Verfassung ist das Sezessionsrecht. Artikel 4 Absatz 2 LV

Doch zurück zu Boomer Karl Schlögel:

»Jeden Tag und jede Nacht gehen Bomben auf die ukrainischen Städte nieder, werden Lebensgrundlagen zerstört und die Städte sollen kapitulationsreif geschossen werden. Das ist ungeheuerlich. Und deswegen finde ich die Lieferung von Waffen, die auf die Ausgangspunkte dieser Aggressionen abzielen, längst überfällig und dringend notwendig.« Boomer Karl Schlögel

Tja. Boomer Karl Schlögel scheint viel Wert auf einen Staat zu legen und wenig auf die verschiedenen Bevölkerungen, die in ihm leben. So frei nach dem Motto: Du bist nichts, der Staat ist alles. Aber er muss sich fragen lassen, warum er hier rumschwadroniert und nicht längst im Schützengraben der Ukraine liegt, um sich im heldenhaften Abwehrkampf den russischen Horden entgegenzustellen? Hier Karl, schnalle Dir das auf deinen Boomerbauch und los geht es!

 

Auch die russische Kultur muss nach Ansicht Schlögels im neuen Kontext gesehen werden. »Man kann nicht dem Krieg zugucken und gleichzeitig sagen: Es gibt ja die große russische Kultur.« Boomer Karl Schlögel

 

Na, damit ist ja alles gesagt. Russland vs. Deutschland: Zustand der Bundesrepublik Anfang 2024