Im Jahr 2023 verließen rund 265.000 Deutsche das Land – etwa so viele Menschen, wie Gelsenkirchen Einwohner hat. Die Gründe für die Auswanderung sind vielfältig: Liebe, berufliche Chancen oder die Sehnsucht nach einem neuen Lebensgefühl. Doch wie wirkt sich dieser Schritt auf das persönliche Wohlbefinden aus?
Das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) hat diese Frage untersucht und festgestellt: Auswanderer sind nach ihrem Umzug tatsächlich zufriedener mit ihrem Leben. Besonders stark ist dieser Effekt bei Singles.
Die Studie basiert auf der „German Emigration and Remigration Panel Study“, einer repräsentativen Befragung deutscher Staatsbürger, die Deutschland verlassen oder zurückgekehrt sind. Die Teilnehmer bewerteten ihre Lebenszufriedenheit auf einer Skala von null bis zehn. Nach der Auswanderung stieg die durchschnittliche Lebenszufriedenheit um 0,5 Punkte; bei Singles sogar um 0,6 Punkte. Zwischen Männern und Frauen gab es keine signifikanten Unterschiede.
„Dies ist ein bemerkenswerter Anstieg, der im Vergleich etwa doppelt so hoch ist wie der Zugewinn durch einen Umzug innerhalb Deutschlands oder die Geburt eines Kindes“, sagt Nico Stawarz vom BiB.
Die Studie zeigt, dass die Lebenszufriedenheit besonders bei denjenigen steigt, die ihre Entscheidung zur Auswanderung selbstbestimmt getroffen haben. Personen, die einem Partner oder einer Partnerin ins Ausland folgten, erlebten einen moderateren Anstieg. „Die Möglichkeit, persönliche Präferenzen und Bedürfnisse in die Migrationsentscheidung einzubringen, spielt eine zentrale Rolle für die Steigerung der Lebenszufriedenheit“, erklärt Heiko Rüger, Mitautor der Studie.
Die Befragungen zeigten, dass die erhöhte Lebenszufriedenheit bis zu zwei Jahre nach dem Umzug anhält. Danach schwächt sich der Effekt ab, was auf eine Gewöhnung an das neue Leben oder veränderte Wahrnehmungen des Auslandsaufenthaltes hindeuten könnte.
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