Spiegel Artikel: Mit Vollgas in die Disruption, oder alles Nazis außer Mama!

Philipp Oehmke, versucht sich im Spiegel als Journalist. Die Welt ist fade und öd, alle Nazis sind blöd, er sieht die braune Gefahr!

 

In erster Linie geht es in dem Text um Poschardt, dem Herausgeber des Cuckold-fetisch Magazins “Die Welt”

Diese Texte, die Poschardt seit Jahren in hoher Frequenz schreibt, haben mal liberalkonservativ begonnen und wurden mit der Zeit (und dem Zeitgeist) immer libertärer. Poschardts Zielscheibe ist das linksliberale Establishment von Merkel-CDU bis Grüne, dessen »Zögling, Günstling und langjähriger Nutznießer«, wie er nicht müde wird zu betonen, er selbst lange war: Merkel sei mit ihrer Flüchtlingspolitik schuld am Brexit und dem Auseinanderfallen von Europa, der Staat müsse in Wirtschaft, Sozialwesen und Kultur massiv zurückgedrängt beziehungsweise zerstört werden, die Bevormundung durch eine moralisierende Gesellschaftspolitik, die sich um Diversität, Gleichheit und Inklusion bemüht – all das muss weg, und zwar mit der Kettensäge, mit der Javier Milei im Wahlkampf aufgetreten ist. Überhaupt ist Milei, der ultralibertäre, autoritäre Comic-Held-Präsident Argentiniens, ein Fixstern der poschardtschen Galaxien, ebenso wie die postfaschistische Giorgia Meloni in Italien, der Silicon-Valley-Milliardär und Staatsverächter Peter Thiel und natürlich das verrückte Genie Musk und »das politische Jahrhunderttalent Donald Trump«. Philipp Oehmke

Das ist an sich richtig, und das kann man gut finden oder nicht – ich finde es gut. Das Problem mit Philipp Oehmke ist, dass er überall Gespenster sieht und in dem Denkmuster eines Linken gefangen ist. Linke haben eine sehr einfache Philosophie. Marihuana z.B. findet der gemeine Linke gut, deshalb ist die Freigabe von Marihuana links. Ein liberales Waffengesetz findet ein Linker schlecht, deshalb ist das Rechts. Auf die Idee, das beides weder Links noch Rechts sein könnte, sondern schlicht und einfach liberal kommt der gemeine Linke nicht.

Auf Basis dieser Prämisse driftet Philipp Oehmke dann völlig ab, schwadroniert, dass Bekannte Poschardt im “ultralibertären rechten Untergrund” verorten würde, ohne, dass er in der Lage wäre zu verstehen, dass ein “ultralibertären rechten Untergrund”  schon ein Oxymoron ist.

Am kommenden Tag wird er per Dekret alle Beauftragten für »DEI«, wie das in den USA heißt, also für »Diversity, Equity, Inclusion«, in den Bundesbehörden beurlauben lassen, was auf Deutschland bezogen eins zu eins eine Poschardt-Forderung wäre. Bei ihm würde sie lauten: Das links-grüne Beamtentum bitte komplett aus den Ministerien, den Stadtverwaltungen, den Kulturdezernaten entfernen.

Das wäre in der Tat wünschenswert, um das Land endlich aus der Erstarrung zu befreien, ist aber keine Forderung nach rechter Politik. Selbst bei der AfD kann ich keine rechtsradikalen Tendenzen erkennen. Dabei gilt sie als “gesichert Rechtsradikal” in den Augen eines anderen “Alles Nazis außer Mama” Mannes. Die sieht man nur bei diesem Weltbild:

Es gibt in erster Linie zwei Probleme mit dem Pamphlet Philipp Oehmke.

 

1. Völliges Unverständnis von politischen Systemen. 

Er versteht in seiner Hysterie überhaupt nicht das politische Spektrum. Alles Nazis außer Mama. Alles, was er nicht versteht ist automatisch ein Nazi, mindestens Rechts, wenn nicht Rechtsradikal. Wenn alls was man hat ein Hammer ist, wird jedes Problem zum Nagel. Hier das Spektrum, wie es klein Philipp in der Schule gelernt hat:

Hier nur, ein rationales politisches Spektrum:

Erst ein 2-dimensionales politisches Spektrum kann das lösen. Man erkennt, wenn man kein verblendender linker Ideologe ist, dass der libertäre nichts mit den Linken und Rechten Enden des politischen Spektrums zu tun hat. Übrigen erkennt man auch, dass Hitler in vielen Dingen viel linker war, als den Linken das lieb sein kann. Umgekehrt findet man bei linken teilweise rechte Elemente, so z.b. bei Nicolae Ceaușescu mit seinem strikten Verbote von Abtreibung. Man sieht auch, dass z.B. Militarismus keine Eigenschaft von rechten (Faschistisches Italien, Nazideutschland) Regimen ist, sondern bei linken Regimen genau so vorkommt (Sowjetunion, Nordkorea) und somit systematisch für ein autoritäres System ist. Pinochet wiederum, katholisch, latent militaristisch wird man sicher auf der rechten Seite finden, war aber in Wirtschaftsfragen durchaus sehr, sehr liberal, für südamerikanische Verhältnisse vielleicht sogar extrem liberal. Zumindest vor unserem Kettensägenmann Milei.

2. Lebt scheinbar in den USA, ohne die USA zu verstehen.

Laut X profil ist er New York Correspondent/Writer und lebt in NYC, hat die NYC Skyline ganz stolz als Hintergrundbild, scheint aber hier überhaupt nicht angekommen zu sein und brilliert durch ein völliges Unverständnis der amerikanischen Geschichte und Kultur.

Freiheitsdenker der USA von George Washington bis David D. Friedman:

1. George Washington – Erster Präsident der USA und Verfechter einer begrenzten Regierung.

2. James Madison – Hauptautor der US-Verfassung und des Bill of Rights.
(man vergleiche das mal mit dem deutschen Grundgesetz!)

3. Benjamin Franklin – Gründervater, Erfinder und Verfechter individueller Freiheit.

4. Thomas Jefferson – Autor der Unabhängigkeitserklärung und Befürworter einer dezentralen Regierung.

5. Friedrich Hayek – Österreichisch-britisch-amerikanischer Ökonom und Verfechter des freien Marktes.

6. Milton Friedman – Einflussreicher Ökonom und Verfechter des Kapitalismus und der freien Marktwirtschaft.

7. Robert A. Heinlein – Science-Fiction-Autor und libertärer Denker.

8. Barry Goldwater – Konservativer Politiker und Verfechter des Laissez-faire-Kapitalismus.

9. Murray Rothbard – Ökonom, Historiker und Begründer des anarchokapitalistischen Denkens.

10. David D. Friedman – Ökonom, Rechtswissenschaftler und Verfechter des anarchokapitalistischen Libertarismus.

Diese Liste umfasst Gründerväter, Ökonomen, Politiker und Denker, die maßgeblich zur Entwicklung libertärer Ideen in den USA beigetragen haben. Sie alle haben sich für individuelle Freiheit, begrenzte Regierungsgewalt und freie Märkte eingesetzt. All dies ist BASIS der amerikanischen Denkweise und an Philipp Oehmke völlig spurlos vorübergegangen. Peinlich! Stattdessen flaniert er den Broadway entlang, fühlt sich gut und schwadroniert im Spiegel und erklärt den Boomern die Welt, so wie die sie haben wollen. Dabei ähnelt er in frappierender Weise den Dritte Welt Immigranten in Deutschland, die von Sozialhilfe leben, die den Westen vollkommen ablehnen, da sie die Werte des Westens nicht verstehen können und wollen. Halleluja!